Die Geschichte zum “Tonstudio Braun”

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Das “Tonstudio Braun” wurde 1965 von Max Karl Braun in Wiesbaden gegründet. Zunächst war der Hauptarbeitsbereich die Tontechnik für Film, Funk und Fernsehen. So stammte unter anderem die Vertonung der “Mainzelmännchen” aus diesem Hause.
Die Stimmen der “Mainzelmännchen” wurden sogar von den Kindern der Familie Braun gesprochen.

Nach mehreren Namensfindungen wurde die Firma “Tonstudio Braun GmbH und Co.KG” getauft und heißt auch so bis heute.
Von “Bastei” bekam das Studio die Lizenz, die “John Sinclair”-Romane aus der Feder von Jason Dark zu vertonen.
In nur 10 Jahren wurden 107 Folgen produziert, was dem Tonstudio einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde einbrachte, als erste Hörspielserie, welche die 100 Folgenmarke überschritten hat.

Man konnte sich auf dem Hörspielmarkt zunächst gegen die technisch wesentlich aufwändiger produzierenden Label wie “Europa“ gut behaupten. Das Besondere der Produktionen liegt zum Einen in der eingespielten Orgelmusik und dem Verzicht auf modern klingende Synthesizersounds. Zum Anderen sind die Sprecher keine der typischen Synchronsprecherstars. Man castete stattdessen Theaterschauspieler aus Darmstadt, Mainz und Wiesbaden, um markante sowie “unverbrauchte” Stimmen zu finden.
Somit waren diese Sprecher zum großen Teil ausschließlich in “Tonstudio Braun”-Produktionen zu finden.
Es gab auch keine Einzelaufnahmen. Die Sprecher agierten stets zusammen vor dem Mikrofon und konnten so das Spiel besser gemeinsam umsetzen.

Als jedoch der Hörspielmarkt Mitte der 90er einbrach und die Lizenzen für “John Sinclair” sowie diverse andere Serien wie auch “Vanessa – Freundin der Geister” nach einem Rechtsstreit mit “Bastei” entzogen wurden, versuchte man, mit Serien wie “Larry McCloud” aus eigener Feder wieder Fuß zu fassen. Leider konnte “Tonstudio Braun” nicht an die bisherigen Erfolge anknüpfen.

Ein weiterer Schlag kam durch einen Wetterschaden, der 2005 das Studio nahezu vollkommen zerstörte. Seitdem konnten dort keine Aufnahmen mehr gemacht werden. 2010 versuchte das “Tonstudio Braun”, noch einmal über Verhandlungen mit einem externen Vertriebspartner, die Lizenzen für die Weiterführung der Serien “John Sinclair”, “Vanessa” oder auch “Jerry Cotton” zu erhalten.
Dies scheiterte aber am Ende auf Grund der hohen finanziellen Forderungen der Text- und Namensinhaber.
Der Shop wurde an die Hamburger Hörspielverkäufer “Pop.de” weitergegeben.

Seit 2015 bringt die “Bastei Lübbe AG” nun ihrerseits eine digital überarbeitete Fassung der “John Sinclair”-Hörspiele vom “Tonstudio Braun” auf den Markt, in Kooperation mit Michael Braun, der mit dem Studio inzwischen in das schweizerische Gais umgezogen war.

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