Heute blicken wir gemeinsam auf eine der Umsetzungen, auf die ich mich in diesem Jahr mit am Meisten gefreut habe. Trotz dass es nach der Version von „Titania Medien“ und der „Mediabühne“ bereits die dritte Adaption in diesem Jahr von H.G. Wells „Krieg der Welten“ ist, war die Vorfreude groß, als ich die erste CD in den Player schob. Auch wenn die Handlung wohl fast allen bekannt ist, schauen wir sie uns kurz noch einmal an:
Der Journalist Simon kommt aus Paris von der Weltausstellung zurück. In seiner Abwesenheit gab es auf dem Mars seltsame Lichtblitze, von denen ihm Prof. Ogilvy berichtet. Zunächst ist man noch recht ratlos, um was es sich hier handelt. Dann kommt es plötzlich zu einer Landung eines seltsamen Objektes aus dem All. Man hofft auf eine friedliche Zusammenkunft. Doch nach kurzer Zeit wird klar, dass hier kein friedliches Miteinander möglich ist. Es kommt zum „Krieg der Welten“.
Das Cover haut mich nicht vom Hocker. Gleiches gilt auch für den Klappentext. Hier feiert man sich ein wenig zu sehr (Kopfkino der Superlative).
Hinsichtlich der Sprecher ist diese Fassung bombastisch. Als Prof. Ogilvy bekommen wir den leider kürzlich verstorbenen Peter Groeger zu hören, was einen als Hörer etwas wehmütig werden lässt. Den Hauptpart übernimmt Dietmar Wunder als Simon, aus dessen Sicht die Geschichte quasi erzählt wird. Gefühlt spricht er auch die Hälfte der Spielzeit. In weiteren Rollen bekommen wir außerdem noch Reinhard Kuhnert, Hans Bayer, Luisa Wietzorek und Philipp Schepmann zu hören. Insgesamt ist das eine sehr gute Leistung im Sprecherbereich.
Verantwortlich für die Adaption ist Christian Gailus unter der Regie von Oliver Döring. Von Herrn Gailus ist mir zuletzt „Roch“ in absolut positiver Erinnerung geblieben und zu Herrn Döring muss man wohl nicht viele Worte verlieren.
Nachdem mit „Die Zeitmaschine“ und „Das Imperium der Ameisen“ zwei erstklassige Wells Adaptionen bei Imaga erschienen sind, war die Vorfreude aber auch die Erwartungshaltung riesig.
Ich gebe zu, dass ich enttäuscht war, als ich gehört habe, dass man dieses Werk als Dreiteiler veröffentlichen wird, nicht weil es sich um einen Dreiteiler handelt, sondern weil die drei Teile an drei unterschiedlichen Terminen erscheinen. Eine Gesamtbox wäre mir hier deutlich lieber gewesen.
Im Fokus des Hörspiels steht der Journalist Simon, der gerade von der Weltausstellung in Paris zurückkommt. Neue Erkenntnisse und ungeahnte Möglichkeiten hat er dort gesehen. Hier startet man wirklich gut und die Szene mit dem Fahrrad zu Beginn sorgt schon für ein Schmunzeln auf den Lippen. Aus seiner Sicht werden die Geschehnisse geschildert, was mit Sicherheit nicht jedermanns Geschmack treffen wird. Mir persönlich gefällt diese Fokussierung sehr.
Recht schnell kommt man dann zum eigentlichen Kern und die Bedrohung nimmt langsam aber sicher an Fahrt auf. So gefällt mir die erste Szene an der Absturzstelle sehr gut. Zuerst ist da die Neugierde, aber die Angst folgt. Toll kann man sich in die Menschen hineinversetzen – niemand weiß, was einen hier erwartet.
Spannend finde ich, wie das Original behutsam um neue Aspekte ergänzt wird – wie eben zum Beispiel diese Fahrrad-Geschichte. Gebraucht hätte es sie wohl eher nicht. Aber so wird zumindest versucht, diesen Fortschrittsglauben zu thematisieren.
Ich habe gerade eine Sammelkritik zu Teil 1 und 2 verfasst. Bin gespannt, was Nr. 3 bringt.