Vom Ohr ins Kino – Hörspiel goes Leinwand

Hörspiele zu aktuellen Kinofilmen sind heutzutage normal und nichts Besonderes mehr.
Geht es denn auch anderes herum und gibt es Hörspielmarken, die den Weg auf die Kinoleinwand
geschafft haben? Ja, die gibt es, und am heutigen Thementag habe ich mal ein paar Bespiele zusammengetragen, die mir sofort einfielen.

Die drei ???

Natürlich musste man auf die erfolgreichste Hörspielserie der Welt auch nicht im Kino verzichten.
Hierfür erwarb die Produktionsfirma “Studio Hamburg” 2002 die weltweiten Verfilmungsrechte von den Erben des Drei-Fragezeichen-Autoren und Erfinders Robert Arthur. Unter der Regie von Florian Baxmeyer entstand in Südafrika der erste Kinofilm “Die drei ??? – Das Geheimnis der Geisterinsel”. Basis für die frei adaptierte Filmstory war der gleichnamige Roman, der 1968 erschienen ist. Die circa sieben Millionen Euro teure Produktion wurde komplett auf Englisch gedreht, um bei einem Erfolg an den deutschen Kinokassen eine weltweite Vermarktung zu gewährleisten. In den USA erschien der Film auch, allerdings nur auf DVD. “Die drei ??? – Das Geheimnis der Geisterinsel” startete am 8.11.2007 im Verlieih von “Buena Vista International Germany” in den deutschen Kinos und erreichte mit 837.834 Zuschauern Platz 35 der nationalen Kinojahrescharts.
Die deutsche Synchronregie sowie die Bearbeitung des Dialogbuchs übernahm Oliver Rohrbeck, bekannt als Hörspielstimme des Justus Jonas. Er wählte auch die Synchronschauspieler aus.
Sowohl Rohrbeck wie auch seine Drei-Fragezeichen-Sprecherkollegen Andreas Fröhlich, alias Bob Andrews, sowie Jens Wawrczeck, alias Peter Shaw, hatten in den Filmen Cameo-Auftritte.

Mehr Infos zum Film findet ihr hier.

Aber bei einem Kinofilm wollte es “Studio Hamburg” nicht belassen und so lief am 19.03.2009 der zweite Drei-Fragezeichen-Film “Die drei ??? – Das verfluchte Schloss” in den deutschen Kinos an. Regie führte ein zweites Mal Florian Baxmeyer und erneut stand für die wieder frei adaptierte Story ein Roman der Jugendbuchreihe Pate, dieses Mal “Die drei ??? und das Gespensterschloss”.
Dieser erschien ebenfalls 1968 unter dem Originaltitel “The Secret of Terror Castle”.
Gedreht wurde neben Deutschland wieder in Südafrika und zum Schauspielcast gehörte z.B. der seit Hörspielfolge 187 aktuelle Erzähler Axel Milberg. Der Film erreichte mit 587.000 Zuschauern Platz 62 der deutschen Kinocharts 2009.

Mehr Infos zum Film findet ihr hier.

Die beiden Kinofilme sorgen bei den Hörspielfans der “Drei ???” bis heute für Diskussionsstoff und werden oft kritisiert, weil es viele Abweichungen gegenüber der Hörspielserie gab.
Dennoch werden sie häuftig im Fernsehen ausgestrahlt. Die deutschen Synchronschauspieler des zweiten Filmes Jannik Schümann (Justus), Yoshij Grimm (Peter) und David Wittmann (Bob) sind vielen Hörspielhörern von uns bis heute im Ohr geblieben. Die drei sprechen mittlerweile schon seit 63 Folgen (Stand Februar 2018) die drei Detektive in der Hörspielserie “Die drei ??? Kids”.

Bibi Blocksberg

Hex Hex, auch Bibi Blocksberg, die wohl bekannteste kleine Hexe, hat es auf die Kinoleinwand geschafft.
Am 27. September 2002 startet unter der Regie von Hermine Huntgeburth “Bibi Blocksberg” in den deutschen Lichtspielhäusern. Für das Drehbuch zeichnete keine Geringere als Bibi-Blocksberg-Erfinderin Elfie Donnelly verantwortlich.
Die Rolle der Bibi übernahm die damals 13 jährige Sidonie von Krosigk. Mit Katja Riemann als Barbara Blocksberg, Ulrich Noethen als Bernhard Blocksberg, Corinna Harfouch als Rabia oder Monica Bleibtreu als Walpurgia gehörten viele bekannte deutsche Schauspieler zum Cast des Filmes, der der erfolgreichste deutsche Film des Jahres 2002 war.

Mehr Infos zu “Bibi Blocksberg” findet ihr hier.

Aber auch wie bei den “Drei ???” sollte es für Bibi Blocksberg nicht bei einem Kinofilm bleiben und so lief am 30. September 2004 “Bibi Blocksberg und das Geheimnis der blauen Eulen” in den deutschen Kinos an. Unter der Regie von Franziska Buch schrieb Elfie Donnelly erneut das Drehbuch und Sidonie von Krosigk verkörperte wieder die kleine Hexe.
Auch Katja Riemann, Ulrich Noethen, Corinna Harfouch und Monica Bleibtreu waren in ihren Rollen des ersten Filmes ein zweites Mal mit von der Partie. In “Bibi Blocksberg und das Geheimnis der blauen Eulen fand auch ein Spin-Off Platz und es tauchte Elea Eluanda, das querschnittgelähmte Mädchen im Rollstuhl, auf. Hörspielhörer kannten Elea, die ebenfalls eine Erfindung von Elfie Donnelly ist, bereits aus Folge 78 der Hörspielserie “Bibi Blocksberg und Elea Eluanda”, die 2003 erschien.
Die Filmhandlung hat aber mit der Handlung der Hörspielfolge nichts zutun.
Beim „22. Chicago International Children’s Film Festival“ wurde der Film als „Bester Spielfilm“ ausgezeichnet.

Mehr Infos zu “Bibi Blocksberg und das Geheimnis der blauen Eulen” findet ihr hier.

Einiges zu den Filmes erzählte Elfie Donnelly uns auch im Interview unserer Talker-Lounge-Folge 109.

TKKG

Auch Tarzan, Karl, Klößchen und Gaby, besser bekannt als “TKKG” schafften zweimal den Sprung auf die Kinoleinwand.

Den Anfang machte 1992 “Ein Fall für TKKG: Drachenauge” der am 2. April in den deutschen Kinos anlief. Regie führte Ulrich König und zum Produzententeam gehörte u.a. der bekannte Filmregiesseur Bernd Eichinger. Neben den vier TKKG-Hauptdarstellern Tommi Renjak (Tim), Max Sittel (Karl), Steffen Raddatz (Klößchen) und Sanny van Heteren (Gaby) gehörten auch bekannte deutsche Schauspieler wie Christine Neubauer oder Jörg Pleva zum Filmcast.
Für die Rolle von Gabys Vater Kommissar Emil Glockner wählte man Wolfgang Stumpf.
Diese Besetzung habe ich bis heute nicht verstanden. In der 80er Jahre TV-Serie verkörperte bekanntlich Edgar Bessen Kommissar Glockner und zumindestens mir hätte er auch hier besser gefallen. Das ist aber bitte nicht abwertend gegen Wolfgang Stumpf zu sehen und natürlich nur meine subjektive Meinung.
Die Leser der Jugendzeitschrift “Bravo wurde übrigens 1990 aufgerufen sich zu einem Casting für den Film zu bewerben.
Neben einem O-Ton-Hörspiel, das in zwei Teilen erschien, wurde die Geschichte auch als Roman der regulären TKKG-Buchreihe veröffentlicht und unter dem Titel “Kampf um das Zauberschwert Drachenauge” als Folge 88 für die Hörspielserie mit den dort bekannten Sprechern neu aufge-nommen.

Weitere Infos zum Film findet ihr hier.

“TKKG” kehrten ebenfalls für ein zweites Filmabenteuer ins Kino zurück.
Es sollte allerdings bis zum 28. September 2006 dauern, dass “TKKG – Das Geheimnis um die rätselhafte Mind-Machine” unter der Regie von Tomy Wigand in den deutschen Kinos startete.
Gedreht wurde in München, Tutzing, Neubeuern und Wasserburg. Neben den neuen vier TKKG-Schauspielern Jannis Niewöhner (Tim), Jonathan Dümcke (Karl), Lukas Eichhammer (Klößchen) und Svea Bein (Gaby) gehörten wieder einige bekannte deutsche Schauspieler wie z.B. Ulrich Noethen als Lehrer Manek  zum Filmcast. Die Rolle von Gabys Vater überahm diesmal Jürgen Vogel. In den deutschen Kinos sahen den Film, der vom Film Fernseh Fonds Bayern (FFF Bayern) mit einer Million Euro, von der Filmförderungsanstalt (FFA) mit 700.000 Euro und vom Bayerischer Bankenfonds (BBF) mit 200.000 Euro gefördert wurde, 370.051 Besucher.

Mehr Infos zu “TKKG – Das Gehemnis um die rätselhafte Mind-Machine” findet ihr hier.

Sicher wären mir noch mehr Bespiele für Hörspielverfilmungen eingefallen aber ihr sollt ja auch noch eine Chance haben.
Schreibt uns doch z.B. als Kommentar unter diesen Bericht welche Filme euch noch einfallen.

Ein Gedanke zu „Vom Ohr ins Kino – Hörspiel goes Leinwand“

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