Der Werdegang der Talker-Lounge

Die Talker-Lounge feiert in diesem Jahr gleich zwei Jubiläen. In einigen Tagen erscheint der 100. Podcast und außerdem feiern wir unser fünfjähriges Bestehen. Für ein solches nichtkommerzielles Projekt sicherlich keine Selbstverständlichkeit. Da wir uns über zunehmend neue Freunde des Podcasts freuen dürfen, ist es Grund genug zurückzublicken und auch unsere Hörern noch einmal rückwirkend an der Entstehungsgeschichte der Talker-Lounge teilhaben zu lassen.

Beginn:
Wir befinden uns im Jahr 2012. Das Internet hat in nahezu sämtlichen Haushalten Einzug gehalten.
Gerade für Fans „totgeglaubter“ Serien oder Filmen ein hervorragendes Medium, sich über gemeinsame Erinnerungen auszutauschen. So gab es damals bereits die Masters of the Universe-Fanpage www.planeteternia.de, welche den Podcast „ Das He-MANische Quartett“ produzierte. Jens kam in dieser Zeit auf die Idee, ebenfalls einen Podcast für eine der Schwesternseiten von Planeteternia.de, „Heldenplanet.de“ (heute nicht mehr existent), aufzunehmen. Dieser Podcast bekam den Namen „Nightcrow“. Die ersten Testaufnahmen wurden eingesendet, aber leider dankend abgelehnt. Jens ließ sich aber dadurch nicht entmutigen und überlegte, welches Hobby er sonst noch dafür nutzen könnte. Schnell war klar, dass ein Hörspielpodcast interessant wäre. Zum Gründungsteam kamen damals u.a. noch Andreas und Alexander (heute beim Label Dreamland aktiv) hinzu. Voraussetzungen waren neben der Liebe zum Hörspiel ein Skype-Account und ein Headset.

Design von Deniz Biligic

Für den Podcast wurde der Name „Die Lautsprecher“ gewählt und erste Rezensionen für z.B. „Die Drei Fragezeichen“, „Masters of the Universe“ oder auch „Prof.Dr.Dr.Dr. van Dusen“ eingesprochen. Bei einer Veranstaltung traf man dann auf ein Label, das sich ebenfalls „Die Lautsprecher“ nannte und wollte als Fanprojekt kein Risiko hinsichtlich eines Rechtsstreits eingehen. Das Team erinnerte sich zurück an das Intro von „Nightcrow“. Als Einspieler wurde mystisch „Nightcrow – die Talker-Lounge“ ins Mikro gehaucht und der neue Name war gefunden. Ähnlichkeiten zum Namen Lauscherlounge sind hierbei nicht zufällig.

„Die Talker-Lounge“ oder „Jetzt geht´s richtig los“

Design von Deniz Biligic

Das Konzept der Rezensionen wurde vom „He-Manischen Quartett“ übernommen, sollte aber schnell ausgebaut werden, etwa mit Interviews. Man merkte, dass die bisher noch recht qualitativ beschränkte (der Podcast wurde damals noch über Skype aufgenommen) und nur auf Facebook erscheinende Talker-Lounge einen „Heimathafen“ benötigt. Eine eigene Homepage wurde erstellt und mit Helmut Krauss bereits in Folge 7 einer der großen Sprecher interviewt.

Das Team wird größer:
Ab Folge 8 stieß Marc zum Team. Schnell war klar, das passt. Die Moderation wurde laufend gewechselt und Jens übernahm die Schnitte. Während Alex aufgrund Zeitmangels das Projekt verließ, wurde das Team ab Folge 10 mit Gordon Gust verstärkt. Ab Folge 12 übernahm Patrick die Moderation im Wechsel mit Jens. Kurzzeitig kam ab Folge 13 noch Kerstin Raphan dazu, die ebenfalls nach ein paar Sendungen aufgrund von Zeitmangel das Projekt verließ.

Zugriffszahlen:
Um Werbung für „Die Lautsprecher“ zu machen, schaltete man in guter Zusammenarbeit mit „PlanetEternia.de“ auf deren Seite Werbung. Nachdem ab Folge 10 der Podcast bei iTunes zu hören war, stiegen die Zugriffe nach und nach immerhin schon auf mehrere 100 Hörer. Weitere Werbung bekam man durch den „OhrCast“ (ebenfalls ein Hörspielpodcast von Martin Stelze und Olaf von der Heydt), die in Folge 20 zu Gast waren, was damals auch gleichzeitig die Sendung mit den höchsten Zugriffszahlen war.

Jens verlässt sein Projekt:
Der zunehmende Aufwand, die „Talker-Lounge“ zu produzieren und zu schneiden (man arbeitete damals noch mit den einfachsten Mitteln und versuchte dennoch größtmögliche Qualität zu schaffen), lässt Jens nach und nach die Motivation verlieren. Außerdem arbeitete er nebenbei auch immer noch auf Seite „PlanetEternia.de“. Er pausiert den Podcast zunächst auf unbestimmte Zeit. Als die „Talker-Lounge“ beim European Podcast Award den 4. Platz gewann und international immerhin 13. wurde, bemerkte Andreas wieder die tatsächliche Beliebtheit des Podcasts. Es stand fest, dass die „Talker-Lounge“ wieder neu belebt werden musste.

Das Comeback:
Andreas wagt nach Erfolgen durch die Awards das Comeback. Das neue Team entstand um die „alten Hasen“ Marc, Alex und Andreas selbst. Neu hinzu kamen Florian, Tim (heute als Timster bei KiKA bekannt). Marc übernahm den Posten von Jens und somit die Produktion und den Schnitt. Ron konnte als Anchorman gewonnen werden. Kerstin wurde der Gegenpart zu Ron und moderierte in unregelmäßigen Abständen im Wechsel mit Ron die „Talker-Lounge“.

Talker-Lounge Logo ab Folge 35

Ein wichtiges neues Mitglied war Ron, denn er hatte schon vorher Podcast-Erfahrungen. Ron registrierte den Podcast erneut bei iTunes und eröffnete die Seite wieder neu. Marc entwickelte das neue Logo, wie man es heute noch kennt und suchte die Titelmelodie heraus.

Die Comebacksendung beinhaltete ein Special zur Hörspielarena, sowie ein Interview mit Thomas Birker (Dreamland Productions) und Dennis Rohling (Hörplanet). Das neue Team wurde vorgestellt und angekündigt, dass es zwei Monate später wieder richtig losgehen sollte. Im September 2013 erschien Folge 35. Produziert wurde ab jetzt immer zwei Monate im Voraus. Bei der Erscheinung von Folge 35 waren die Folgen 36-38 schon fertig zur Veröffentlichung. Eine neue Idee waren die „News aus der Hörspielwelt“, die schonmal als Vorgeschmack vor dem Comeback alle zwei Wochen von Andreas präsentiert und später auch mit in den tatsächlichen Podcast aufgenommen wurde. Da diese News so aktuell wie möglich sein sollten und Andreas aufgrund von privater und beruflicher Auslastung nicht immer schnell greifbar war, fragte Marc seine Bekannte Xenia, ob sie nicht Lust und Zeit hätte. Die ersten Aufnahmen waren sehr gut und somit wurde auch sie zu einem festen Mitglied der „Talker-Lounge“.

Die Entwicklung bis heute

Das erste große Interview gab es in Folge 36 mit „Titania-Medien“. In Folge 40 kam Phillip noch zum Team für Rezensionen hinzu. Da es manchmal schwierig war, die Sendung mit Berichten über neue Hörspielanschaffungen zu füllen, kam die Idee von „Talk im Studio“ auf. Bei diesem Talk ging es dann um alles im Bereich Hörspiel: Vom Lieblingshörspiel aus der Kindheit über Specials zu bestimmten Serien bis hin zu Themen wie Raubkopien sind bei diesem Talk keine Grenzen gesetzt.

Aufgenommen wurde die Sendung ab Folge 35 mit Mumble. Mumble bot eine größere Qualität der Aufnahmen. Die Möglichkeit, direkte Aufnahmen zu starten und einzelne Tonspuren aufzunehmen, brachte für den Schnitt eine enorme Erleichterung.

In Folge 46 war Dirk zu Gast, der in der Jubiläumsfolge 50 zum festen Teammitglied wurde. Mit Bernhard Hoëcker als Gast in Folge 44 wurden alle bisherigen Zugriffszahlen in den Schatten gestellt und innerhalb von 24 Stunden gab es mehr als 3000 Hörer. Bei der Jubiläumfolge 50 war die Hörspielkönigin Heikedine Körting in der Sendung, was bis heute noch die Highlight-Folge überhaupt ist und ein neuer Reichweitenrekord aufgestellt wurde. Die Sendung erhielt neben den eigentlichen Themen eine Rahmenhandlung, die mit Sketchen gespickt wurde. Diese Rahmenhandlung wurde in der Art eines Mini-Hörspiels in die eigentliche Sendung eingebaut.

Nach Folge 56 verließen Ron und Tim die „Talker-Lounge“. Ron wollte sich mehr auf seinen neuen Podcast „RonAir“ konzentrieren. Leider gibt es von „RonAir“ auch seit geraumer Zeit keine neuen Folgen mehr.

Tim verließ die „Talker-Lounge“ aufgrund seiner Fernsehkarriere beim TV-Sender KiKA, wo er auch heute noch die Sendung „Timster“ moderiert.

Jens hatte inzwischen seine alte Idee des Projekts „Nightcrow“ als Filmpodcast umgesetzt.

In Folge 61 gab es dann ein Kooperationsinterview „Talker-Lounge / NightCrow“ mit Jürgen Thormann. Leider verließ in Folge 63 dann auch Kerstin das Team und wollte ihre Karriere als Hörspiel-Sprecherin vorantreiben. Dafür nahm Dirk ihren Posten als Moderator an.

Ein Versuch wurde gestartet, die „Talker-Lounge“ ins Internetradio zu integrieren. Allerdings waren die Zugriffszahlen des Podcasts meist höher als die des Radios, so dass dieser Versuch scheiterte. Damals kam der 17-jährige Youngster Jan Baumgart zum Team hinzu, der sich in diesem Bereich gut auskannte. Bei den Erfahrungen mit den Internet-Radiosendungen lernte das Team Sven vom Insel-Radio kennen, der bereits als Moderator aktiv war und ebenfalls ein großer Hörspielfan ist. Er stieß dann als neuer Moderator zur „Talker-Lounge“ hinzu und unterstützte Marc beim Schnitt. Das war für die Sendung ein großer Gewinn, da die große Produktionsarbeit für Marc langsam aber sicher Überhand nahm und die Ausstrahlungsfrequenz bereits reduziert wurde. Xenia wurde ebenfalls neben Sven und Dirk noch zur Moderatorin und somit hatte man ein festes Team, das sich für die Moderation stetig abwechselte.

Auch wurde die Sendung um eine weitere Rubrik erweitert, welche sich „Das Kassettenkind hört rein … aktuelle Produktionen auf dem Markt“ nennt. Hier werden brandaktuelle Hörspiele durch Sven als Kaufempfehlungen vorgestellt.

Zur selben Zeit ging man eine Kooperation mit www.hoerspieltalk.de ein. Das von H.P. Göldner betreute Forum bot der Talker-Lounge ein eigenes Unterforum an.

Die Idee zum Studiokater Ricky stammt von Sven. Witzig allerdings, dass Marc daheim tatsächlich einen schwarzen Kater mit dem Namen Ricky hat, welcher Sven inspirierte.

Zwischenzeitlich gehörten auch Dragan und Florian L. für einige Zeit zum Projekt.

2016 gab es den ersten Bühnenauftritt bei der „Hörmich“, der Hörspielmesse in Hannover-Linden. Hier wurde live die Folge 11 “Die drei Fragezeichen ??? … und das Gespensterschloss“ zusammen mit dem Europa-Produzenten André Minninger rezensiert. Die nächste „Hörmich“ findet am 24.06.2017 statt und auch dort wird die Talker-Lounge wieder mit einem eigenen Stand und einer Bühnenshow zu Gast sein.

Das Team wurde dann noch durch Therese im Podcast und Sebastian fürs Webseiten-Marketing erweitert. Sebastian brachte die Idee ein, die „Talker-Lounge“ um geschriebene News zu erweitern. Das soll die Seite mit weiterem Leben füllen und zusätzlich auch bei Google eine höhere Klickzahl generieren, da dort natürlich nur das geschriebene Wort angezeigt wird. Somit wurden neue Redakteure gesucht und die ersten auch bereits gefunden, die sich in Zukunft darum kümmern werden. Des Weiteren wird es in Zukunft aus dieser neuen Redaktion immer wieder Thementage geben, die mit diesem Artikel zur Themenwoche „Die Geschichte der Talker-Lounge“ soeben begonnen wurde.

Nun haben wir gerade das Jahr 2017 begonnen und es gibt immer wieder neue tolle Ideen, die wir für Euch bereit halten werden und sind froh, dass die viele Arbeit Euch Hörer so erfreut, dass ihr uns seit 5 Jahren die Treue haltet, bzw. die nächsten 100 Jahre unsere stetig wachsende Hörerschaft uns die Treue halten wird.

Die Stars bei der Talker-Lounge:

Zu den großen Namen der bisher interviewten Sprecher/Produzenten/Komponisten gehörten:

Helmut Krauss
Oliver Rohrbeck und Jens Wawrczeck
Claudia Urbschat-Mingues
Heikedine Körting
Sascha Draeger
Kerstin Draeger
Lutz Mackensy
Eckart Dux
Dennis Erhardt (Dorian Hunter)
Jürgen Thormann
Horst Naumann
Dietmar Wunder
Jan-Friedrich Conrad (Hörspielkomponist für z.B. Die Drei ???)
Gordon Piedesack
André Minninger
Joachim Kerzel
Joachim Tennstedt
Thomas Birker
Lutz Riedel
Marianne Groß
Detlef Bierstedt
Peter Kirchberger
Christian Rode
Andreas Fröhlich

Und…und…und…

2 Gedanken zu „Der Werdegang der Talker-Lounge“

  1. Hallo liebe Lounge Talker!

    Seit kurzem habt ihr mich als neuen Fan gewonnen und deshalb möchte ich euch jetzt schon mal Danke für die vielen schönen Talker-Stunden sagen.
    Ich wühle mich so ganz allmählich durch die alten Folgen, werde aber sicher nicht alles hören können.
    Mein persönlicher Favorit in euren Sendungen sind definitiv die Interviews. Es ist ja kaum zu glauben, welche hochkarätigen Hörspielgrößen ihr da in euer Talker-Studio gelockt habt! Anders als in vielen Radiointerviews etc. haben hier die Stars mal die Gelegenheit, ausführlich über sich und ihre Arbeit zu erzählen und man bekommt auch viel Persönliches mit.

    Und hier habe ich noch einen kleinen Verbesserungsvorschlag für die Rubrik “Hall of Fame”. Ich fände es gut, wenn ihr das Zitat, mit dem ihr den/die Sprecher/Sprecherin vorstellt, als Originalton einspielen würdet. Dann kann sich jede/r sofort ein Bild von der Stimme machen, auch wenn man den/die Schauspieler/in zuvor noch nicht kennen sollte. Schön wären natürlich auch noch weitere Einspielungen aus verschiedenen Rollen, besonders, wenn es sich um eine/n besonders vielseitige/n Künstler/in handelt.

    Gefnden habe ich euch übrigens über den Ohrcast, den ich schon viele Jahre mit Begeisterung verfolge. Aber ab jetzt werde ich auch gerne zu euch in die Talker-Lounge kommen und eurem fröhlichem Geplauder lauschen.

    VG Jürgen

    1. Danke für dein Feedback und Lob, Jürgen.
      Wir freuen uns, dass dir unser Podcast und die Interviews
      gefallen. Es war schon immer unser Anspruch keine 0815-Inter-
      views zu führen, mit Fragen und Antwort, die man auch woanders
      schon gehört hat.
      Das mit den Sprecherinnen und Sprechern ist immer viel Glück,
      auch was sie privat erzählen.

      Danke auch die deine Anregung bzgl. der “Hall of Fame”.
      Das wird halt aus urheberrechtlichen Gründen schwer zu realisieren
      sein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.