Tim rezensiert: “DreamLand Grusel 31 Die Rache der Natur”

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Wie es beim Ripper-Zweiteiler der Fall war, so werden sich an dieser Folge auch die Geister scheiden. Es wird die Hörer geben, denen das dargestellte Geschehen einfach zu brutal oder auch zu trivial ist aber auch die Hörer, denen diese Abwechslung innerhalb der Reihe durchaus gefallen wird.

Werfen wir als erstes einmal einen kurzen Blick auf den Inhalt: In dem kleinen finnischen Dorf Susikyla ist das Leben von Aaro trist und er sorgt sich um seine Zukunft. Er erfährt von einem angeblichen Goldschatz. So begibt er sich am Abend zu dem Einsiedler Erkki, der ihnen aber sagt, dass er das Gold nicht übergeben kann, da es der Natur gehört. Erkki stirbt, die Freunde nehmen das Geld an sich und die Natur nimmt Rache für jahrelange Ausbeutung…

Inhaltlich ist das schon einmal ein Ansatz, auf dem man aufbauen kann.
Das Cover von Daniel Theilen passt hervorragend in die DLG-Reihe und der Baum kommt bedrohlich rüber. Dazu kommt ein toller Titel und ein Klappentext, der Spannung verspricht.

Der sprecherische Bereich geht absolut in Ordnung. Erzähler der Geschehnisse ist Christian Rode und dieser führt gut durch die Geschehnisse. Dirk Hardegen übernimmt den Part des Aaro und hinterlässt für mich den besten Eindruck. Gekonnt gelingt es ihm, diesem Charakter eine tolle Note zu verleihen. Auch die weiteren Akteure punkten mit guten Leistungen. Hier bekommen wir unter anderem Ulrike Stürzbecher, Sven Plate, Kerstin Draeger, Dietmar Wunder und Bert Stevens zu hören. Gut, hier muss man ehrlich sagen, dass die Wahl des Duos Draeger/Stürzbecher als Mutter-Tochter-Gespann nicht wirklich die beste Wahl war. Insgesamt ist es trotzdem eine gute Leistung im Sprecherbereich.

Folge 31 mit dem Titel “Die Rache der Natur” stammt aus der Feder von Markus Duschek, der die Idee von Thomas Birker umgesetzt hat. Die Story ist, wie oben dargestellt, sehr einfach gehalten und tiefgreifende Kost darf man hier nicht erwarten. Prinzipiell gefällt mir die Geschichte, denn auch ich denke, dass wir Menschen die Erde gnadenlos ausbeuten und Tiere schlecht behandeln. Allerdings habe ich mich schon gefragt, warum man jeden in dem kleinen Dorf als verachtungswürdigen Tierquäler darstellen muss. Dass Aaro den kleinen Nerz zu Beginn einfach mal mit der Axt tötet, empfinde ich dann doch als ein wenig weltfremd. Gut, er ist frustriert und sauer auf seine Freundin. Dies hätte man, aus meiner Sicht, auch ein wenig anders darstellen können. Gleiches gilt auch für die Szene mit dem Fuchs. In diesem Bereich ist das Hörspiel recht brutal, was nicht jedem gefallen dürfte. Der Kontrast zwischen dem kleinen finnischen Dorf auf der einen Seite und der dort lebenden Bevölkerung auf der anderen Seite ist allerdings definitiv gut dargestellt.

Dann entwickelt sich die gesamte Geschichte und das gar nicht mal in eine so verkehrte Richtung. Der Goldrausch überfällt Aaron, die Natur schlägt zurück und kann nicht so einfach besänftigt werden. Das Ende finde ich dann klasse.

Diese Folge unterscheidet sich von vielen anderen Folgen innerhalb der Reihe, was ihr mit Sicherheit zahlreiche Fans einbringen wird. Ich persönlich finde diesen Weg auch nicht schlecht gewählt, denn so bedient man auch Hörer, die mit der „normalen“ Gruselkost eher weniger anfangen können, und bereits das „Hotel der Toten“, welches ich demnächst besprechen werde, geht wieder in eine komplett andere Richtung.

Tom Steinbrecher und Andreas Max sind wieder für Sound, Musik und Endmix verantwortlich und machen ihre Sache gut. Die Klänge passen und sorgen für eine gute Atmosphäre. Mir persönlich gefällt auch die Titelmusik, die sehr verträumt daherkommt und mit der man wohl die eigentliche Idylle darstellen wollte, die die finnische Landschaft auszeichnet.

Insgesamt ist dieses Hörspiel nicht das Glanzstück aus der DLG-Reihe, aber auch bei weitem keine schlechte Folge. Wer kurzweilige Gruselunterhaltung, bei der es recht heftig zur Sache geht, mag, der wird ordentlich unterhalten.

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