Jonathan Marsten ist eigentlich ein Drilling. Doch bereits bei der Geburt verstarb einer seiner Brüder. Neun seiner Fingernägel waren schwarz und wiesen eine Maserung auf, die an Totenschädel erinnert. Als 17 Jahre später auch Jonathans anderer Bruder verstirbt, beginnt er, den grauenhaften Ereignissen auf den Grund zu gehen und erfährt dabei auch, was sich kurz nach dem Tod seines Bruders ereignet hat. Doch es kommt alles noch viel schlimmer…
Das Cover von Mark Freier ist erneut sensationell gut. Dazu ein toller Titel und ein spannender Klappentext.
Der sprecherische Bereich gefällt mir sehr gut. Erzähler der Geschehnisse ist der leider im Februar verstorbene Christian Rode. Er führt klasse durch die Geschehnisse und sein Anteil an Text ist sehr hoch. Dazu später ein wenig mehr. Benjamin Stolz übernimmt mit Jonathan Marsten die eigentliche Hauptfigur der Geschehnisse und hinterlässt ebenfalls einen sehr guten Eindruck. Die weiteren Akteure haben etwas weniger Text zu bewältigen. Hier bekommen wir unter anderem Thomas Nero Wolff, Gerrit Schmidt-Foss, Lara Trautmann oder Tommi Pieper zu hören. Insgesamt eine klasse Leistung in diesem Bereich.
„Schattenkinder“ ist der Titel der 34. Folge der Dreamland-Grusel-Reihe und der erste Teil eines Zweiteilers. Fortgesetzt wird sie mit „Im Sog der Finsternis“. Diese Folge soll am 29. Juni erscheinen. Leider heißt es folglich, dass der geneigte Hörer noch ein wenig warten muss.
Der Aufbau dieser Geschichte ist klasse. Gestartet wird mit der Vergangenheit und der Geburt der Drillinge. Anschließend wechselt man in die Gegenwart, um aus dieser wieder einen Sprung in die Vergangenheit zu machen und aus dieser wieder zurückzukehren. Hier muss man als Hörer schon genau hinhören, um nicht den Faden zu verlieren. Die Geschichte bietet einen sehr guten Mix aus Spannungs- und Gruselelementen und es gelingt, den Hörer sehr schnell in die Geschehnisse zu ziehen.
Wie schon beim „Jack the Ripper“- Zweiteiler werden wohl auch bei dieser Folge die Meinungen der Fans stark auseinandergehen. Auch „Schattenkinder“ hat einen enorm hohen Erzähleranteil, wodurch der eigentliche Hörspielanteil natürlich leidet. Ich persönlich finde es gut, dass man sich bei Dreamland bemüht, ein möglichst breites Publikum anzusprechen und die Bedürfnisse derer bedient, die diese Art der Erzählung mögen. Ich kann mit beiden Varianten eine Menge anfangen und so stört mich der Anteil an Erzähltext nicht – zumal Herr Rode dies auch sensationell gut macht. Ich hoffe, dass auch die Fans, die eher in Richtung eines „kompletten Hörspiels“ tendieren, diesem Zweiteiler eine Chance geben. Verdient hat er es definitiv.
Für die Musik zeichnen natürlich wieder Tom Steinbrecher, Andreas Max und Alex Schiborr verantwortlich. Sie sorgen dank gelungener Klänge dafür, dass die unheimliche Atmosphäre, von der das Hörspiel lebt, klasse an das Ohr des Hörers dringt. Hier wird für eine angenehme Gänsehaut gesorgt.
Insgesamt eine klasse Folge der Reihe und eine klare Empfehlung. Bereits jetzt freue ich mich unheimlich auf die Fortsetzung.