Tim rezensiert: „Johnny Sinclair – Beruf: Geisterjäger (1)”

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Die Reihe um den Geisterjäger John Sinclair gehört auch zu den Hörspielreihen, die munter bedient werden und ein enormes Publikum haben. Die Heftromanserie startete vor 40 Jahren und hat sich zur erfolgreichsten Gruselserie entwickelt. Nun spendiert man uns hier den Namensvetter von John Sinclair, der den Namen „Johnny Sinclair“ trägt und aus Schottland stammt.

Johnny lebt in Schottland in einem Schloss. Da seine Eltern oft nicht zu Hause sind, passt Cécile, eine Voodoo-Priesterin, auf ihn auf. Sein Traum wäre es, Geisterjäger zu werden. Was liegt da näher, als seinen Namensvetter John Sinclair von Scotland Yard um Hilfe zu bitten, da in dem Schloss auch vier Gespenster ihr Unwesen treiben und Johnny an den Kragen wollen? Aber bei Scotland Yard kennt man keinen John Sinclair. Dann wird er eines Tages im Moor angegriffen und trifft auf einen Schädel, der auch zu reden beginnt. Es ist Erasmus von Rothenburg. Gemeinsam mit seiner Hilfe nimmt Johnny den Kampf auf…

Hinsichtlich der Sprecher ist das Hörspiel eine klasse Angelegenheit. Dirk Petrick bekommen wir als Johnny Sinclair zu hören und der macht seine Sache sehr gut und wirkt auf mich sehr authentisch. Dennoch hätte man hier auch auf ein Nachwuchstalent bauen können, da Herr Petrick nun auch schon 38 Jahre alt ist. Leon Blaschke, den wir wohl in den kommenden Folgen auch öfter hören dürfen, übernimmt den Part des Russell Moore und gefällt mir gut. Erzähler der Geschehnisse und gleichzeitig auch der Schädel, den Johnny im Verlauf der ersten Folge findet, ist niemand Geringeres als Wolf Frass und dem gelingt eine klasse Interpretation, die den Hörer oft zum Schmunzeln bringt. Lène Calvez bekommen wir als Cécile zu hören. Ihre Darbietung kann ebenfalls überzeugen und wirkt nicht übertrieben. In weiteren Rollen bekommen wir unter anderem noch Tim Kreuer, Bert Franzke, Helmut Zierl und Ursula Sieg zu hören. Insgesamt ist das eine sehr gute Gesamtleistung im Sprecherbereich.

Das Cover dürfte die jüngere Hörerschaft ansprechen. Mir persönlich sagt es nicht so zu und mir gefällt es auch nicht, dass die Cover der ersten drei Folgen sich gleichen. Der Klappentext ist gut.

Nun bekommt “Folgenreich” also seinen eigenen Geisterjäger. Mit den ersten zwei Folgen eines Dreiteilers startete man am 29. Juni mit der Reihe „Johnny Sinclair – Beruf: Geisterjäger“. Die Geschichte basiert auf dem Roman von Sabine Ständig und die komplette Buchreihe soll adaptiert werden. Regieführender ist niemand Geringeres als Dennis Ehrhardt, der bei „Dorian Hunter” und „John Sinclair” ja schon bewiesen hat, dass er sein Handwerk versteht. Handelt es sich hier um einen Geisterjäger ausschließlich für das jüngere Publikum?

„Ich kann sie sehen! Wirklich sehen! Geister, Dämonen, Gespenster. Sie lauern in dunklen Nischen und Ecken, treiben ihr Unwesen…überall. Doch ich stelle mich ihnen entgegen und mache dem Spuk ein Ende. Ich bin Johnny. Johnny Sinclair. Und ich will Geisterjäger werden.“ So startet unser Ausflug in die Welt des Johnny Sinclair, der in Schottland auf einem Schloss lebt. Da seine Eltern oft auf Reisen sind, kümmert sich Cécile, eine Voodoo-Priesterin, um ihn. Doch wie es sein muss, leben auf dem Schloss natürlich auch echte Geister und genau um diese Geister geht es in den Auftaktfolgen dieser Reihe. Besorgte Eltern müssen sich keinerlei Gedanken machen. Anders als beim Namensvetter spielt Gewalt hier keine Rolle. Es gibt allerdings schon dezentgruselige Momente. Die Geschichte macht Spaß und es ist sehr gelungen, dass man erst einmal die Figuren vorgestellt bekommt und die Handlung dann langsam immer mehr an Fahrt aufnimmt.

Sehr gut gefällt mir der Erzählstil. Wolf Frass übernimmt den Part des Erzählers sowie den Part des Schädels, der dann im Verlauf der Geschichte hinzukommt. Diese Kombination ist gut gewählt, auch wenn sie wohl nicht nur Freunde findet, da man auch sagen kann, dass ein anderer Erzähler vielleicht besser gewesen wäre.

Zum Abschluss muss man sich dann aber noch die kritische Frage stellen, ob man hier die Sinclair-Kuh einfach weitermelken will, solange sie denn Geld gibt. Das Publikum kauft ja. Für mich ist es nicht so, denn sogar anders als „TKKG” oder „die drei ???”, die ja auch Abkömmlinge für das jüngere Publikum bekommen haben und prinzipiell ja schon Reihen für das jüngere Publikum sind, ist Sinclair ein reines Erwachsenenhörspiel.

Musikalisch und hinsichtlich des Sounds ist das Hörspiel auch sehr gelungen. Es herrscht die gesamte Laufzeit über eine sehr schöne Atmosphäre.

Insgesamt ist das ein guter Auftakt, der die junge Hörerschaft gut unterhält. Auch ältere Hörer dürfen gerne ein Ohr riskieren und werden nicht enttäuscht.

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