Bildquelle: www.amazon.de
Die Abschlussfolge von IMAGAs „Krieg der Welten“ liegt vor. Werfen wir einen kurzen Blick auf den Inhalt.
Simon wird vom Kuraten aus dem Wasser gerettet und schlägt sich mit ihm weiter durch eine Welt, die nun vollkommen verändert ist. Ständig auf der Flucht müssen sie um ihr Leben fürchten und dafür kämpfen…
Hinsichtlich der Sprecher ist auch der dritte Teil wieder ein Knaller. Man kommt mit einer sehr übersichtlichen Besetzung aus. Eigentlich wird die Handlung, zumindest zu Beginn, ausschließlich von zwei Personen getragen. Dies sind Dietmar Wunder als Simon und Peter Flechtner als Kurat. Beide machen einen ganz tollen Job. Davon lebt auch dieses Hörspiel, denn Herr Wunder beschreibt sehr viel aus der Ich-Perspektive und ist maßgeblich für die Stimmung mitverantwortlich, die im Kopf des Hörers entsteht. Herr Flechtner legt als Kurat ebenfalls einen ganz tollen Auftritt hin. Insbesondere die Szene, in der er dem Wein sehr zugetan ist und in Simon einen Spion der Außerirdischen vermutet, wird wohl in Erinnerung bleiben. In kleineren Rollen hören wir unter anderem noch Carlos Lobo und Jaron Löwenberg. Insgesamt ist das eine sehr gute Leistung im Sprecherbereich.
Nun schließt also auch IMAGA mit dem dritten Teil vom „Krieg der Welten“ die Wells-Adaptionen ab. In der Abschlussfolge steht vor allem die Dramatik im Vordergrund. Fast ausschließlich begleiten wir Simon und den Kuraten, die in der veränderten Welt um das Überleben kämpfen. Dieser Kampf und die Dialoge der beiden Protagonisten erzeugen eine sehr bedrückende Stimmung, die das Hörspiel trägt und von der das Hörspiel auch lebt. Die ständige Bedrohung ist klasse in Szene gesetzt und auch der immer wahnsinniger werdende Kurat sorgt für ein klasse Hörvergnügen und Szenen, die in Erinnerung bleiben werden. Auf der einen Seite gefällt mir dies sehr gut, denn es hat etwas sehr Bedrohliches und verfehlt, aufgrund der Erzählweise, die aus der Ich-Perspektive erfolgt, nicht die gewünschte Wirkung beim Hörer. Auf der anderen Seite fehlt mir persönlich ein wenig die Fokussierung auf die Dreibeine. Die Marsianer werden ein wenig zu Statisten, die die Bedrohung zwar ausstrahlen, aber eben nicht im Fokus stehen. Hier hätte ich mir eine etwas andere Gewichtung gewünscht.
Dies ist aber Jammern auf einem sehr hohen Niveau. Der Abschluss ist gut und wird jeden Hörspielfan bestens unterhalten.
Mir persönlich gefällt die Titania-Version, im Vergleich zu dieser Umsetzung und der Mediabühnen-Variante, nicht. Mir fällt es schwer, meinen persönlichen Favoriten zu nennen. Mit ein klein wenig Vorsprung würde ich, aber nur wenn ich müsste, dann der Version der Mediabühne den Vorzug geben. Vor allem liegt dies daran, dass deutlich mehr auf die Invasoren eingegangen wird. Insbesondere der Kampf der Menschen in den „Fütterkästen“ der Dreibeine ist für mich ein Highlight. Bei der IMAGA-Version kommen mir die Invasoren etwas zu kurz. Des Weiteren ist wohl auch ein Grund, dass ich hier immer auf die nächste Folge warten musste. Dies hat natürlich nichts mit der Qualität der Produktion zu tun. Warum man das Hörspiel aber nicht als Komplettbox gebracht hat, möchte sich mir nicht erschließen. Trotzdem sollte man, aus meiner Sicht, beide Umsetzungen gehört haben.
Im Hinblick auf den Sound und auch musikalisch ist das Hörspiel echt klasse. Hier entsteht ein wirklicher Film und die Atmosphäre ist herausragend.
Insgesamt kann auch der dritte Teil überzeugen, auch wenn er für mich der schwächste Teil des Dreiteilers ist. Eine klare Empfehlung gibt es trotzdem.